Reallexikon der Germanischen Altertumskunde: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. März 2025, 09:25 Uhr
Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (abgekürzt: RGA) ist ein umfassendes wissenschaftliches Nachschlagewerk zur Erforschung der germanischen Völker und ihrer Kultur. Es wird von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen herausgegeben und gilt als eines der wichtigsten Standardwerke der Germanistik, Archäologie sowie der Rechtsgeschichte des Frühmittelalters. Das Lexikon zeichnet sich durch seine interdisziplinäre Ausrichtung aus und deckt Themenbereiche von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Frühmittelalterliche Zeit ab, wobei es nicht nur archäologische und historische, sondern auch linguistische und rechtsgeschichtliche Aspekte der germanischen Völker behandelt.
Geschichte
Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde wurde erstmals in den Jahren 1911 bis 1919 von dem deutschen Prähistoriker und Archäologen Johannes Hoops herausgegeben. Diese erste Auflage umfasste vier Bände und hatte zum Ziel, eine wissenschaftlich fundierte und breit angelegte Übersicht zu den verschiedenen Aspekten der germanischen Altertumskunde zu bieten. Hoops setzte sich damit das Ziel, die damaligen Erkenntnisse der Forschung systematisch zu ordnen und zugänglich zu machen.
Nach Hoops' Tod und mit den politischen Umbrüchen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geriet das Werk jedoch zunächst in den Hintergrund. Erst in den 1960er Jahren wurde eine Neuauflage des Werkes angeregt. Dies führte schließlich zur Herausgabe der zweiten, völlig überarbeiteten Auflage, die ab 1973 bis 2008 erschien. Unter der Leitung von Heinrich Beck und weiteren Fachgelehrten wuchs das Werk auf 35 Bände an. Diese Neuauflage zeichnete sich nicht nur durch ihre erweiterte Themenvielfalt aus, sondern auch durch die Einbindung neuer Forschungsansätze und Methoden.
Inhalt und Ausrichtung
Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Kultur, Geschichte und Lebenswelt der germanischen Völker zu geben. Es behandelt dabei sowohl materielle als auch immaterielle Kulturgüter, wie zum Beispiel archäologische Funde, Runeninschriften, religiöse Vorstellungen, Rechtsnormen und sprachliche Entwicklungen. Der geographische Rahmen des Lexikons erstreckt sich über das Gebiet des gesamten germanischen Siedlungsraums, wobei sowohl die kontinentalen Germanen als auch die skandinavischen und insularen Germanen berücksichtigt werden.
Die Artikel im Reallexikon sind überwiegend von Fachwissenschaftlern verfasst und zeichnen sich durch eine hohe wissenschaftliche Fundierung aus. Jeder Artikel enthält in der Regel eine umfassende Bibliographie, die sowohl historische als auch aktuelle Forschungsliteratur einbezieht. Auf diese Weise dient das Werk nicht nur als Nachschlagewerk für Experten, sondern auch als wertvolles Hilfsmittel für weiterführende wissenschaftliche Studien.
Interdisziplinarität
Ein besonderes Merkmal des Reallexikons ist seine interdisziplinäre Ausrichtung. Die germanische Altertumskunde als Forschungsgebiet ist von Natur aus breit angelegt und umfasst neben archäologischen auch historische, philologische und rechtsgeschichtliche Fragestellungen. Entsprechend finden sich im Reallexikon Beiträge aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Historiker, Archäologen, Sprachwissenschaftler und Rechtsgelehrte tragen gleichermaßen zu dem Werk bei, was zu einer vielschichtigen und differenzierten Darstellung der germanischen Kultur führt.
Durch die Einbeziehung so unterschiedlicher Disziplinen wird es möglich, verschiedene Aspekte der germanischen Altertumskunde in einem umfassenden Zusammenhang darzustellen. So wird etwa die archäologische Interpretation von Funden mit den Ergebnissen der Sprachwissenschaft und der historischen Überlieferung verknüpft, um ein möglichst vollständiges Bild der jeweiligen Kulturphänomene zu bieten.
Bedeutung für die Forschung
Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde hat in der Forschungsgeschichte der germanischen Altertumskunde einen herausragenden Platz eingenommen. Es ist nicht nur ein unverzichtbares Nachschlagewerk für Fachwissenschaftler, sondern auch ein zentrales Referenzwerk für Forscher, die sich mit der germanischen Frühgeschichte und dem Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter befassen. Viele der Artikel bieten darüber hinaus neue Forschungsergebnisse oder fassen den aktuellen Stand der Wissenschaft auf übersichtliche Weise zusammen, was das Werk auch für wissenschaftliche Publikationen und Studienarbeiten relevant macht.
Die kontinuierliche Erweiterung und Aktualisierung des Werkes – zuletzt durch den Ergänzungsband, der 2018 erschien – trägt dazu bei, dass das Reallexikon trotz seiner langen Geschichte immer noch als up-to-date betrachtet wird. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit des Werkes, aktuelle Forschungsthemen wie die Archäogenetik oder neue Erkenntnisse zur Runologie aufzugreifen und zu integrieren.
Rezeption
Die Rezeption des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde ist überwiegend positiv. Es wird von Fachleuten als unverzichtbares Arbeitsmittel angesehen und hat international Anerkennung gefunden. Besonders die detaillierte und umfassende Darstellung der verschiedenen Lebensbereiche der Germanen sowie die hohe Qualität der wissenschaftlichen Beiträge werden regelmäßig hervorgehoben. Kritisch angemerkt wird jedoch gelegentlich, dass manche Artikel aufgrund ihrer thematischen Tiefe für Laien oder weniger spezialisierte Leser schwer zugänglich sind. Dennoch bleibt das Reallexikon ein zentraler Bezugspunkt für die Erforschung der germanischen Frühgeschichte.
Zusammenfassung
Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde ist ein herausragendes wissenschaftliches Nachschlagewerk, das aufgrund seiner interdisziplinären Ausrichtung und seines umfassenden Ansatzes eine zentrale Stellung in der Erforschung der germanischen Völker und ihrer Kultur einnimmt. Die lange Geschichte des Werkes, die kontinuierliche Erweiterung und die hohe wissenschaftliche Qualität der Artikel machen es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für Wissenschaftler und Interessierte, die sich mit der Frühgeschichte der Germanen auseinandersetzen.

Siehe auch
Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke
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