Weihnachten nach germanischer Tradition: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 9. März 2025, 10:12 Uhr
Weihnachten nach germanischer Tradition, auch als Julfest bekannt, ist ein Fest, das von den germanischen Stämmen zur Zeit der Wintersonnenwende gefeiert wurde. Diese Tradition hat bis in die moderne Zeit überlebt und wird von verschiedenen Neuheiden praktiziert.
Ursprung und Bedeutung
Das Julfest ist tief in der germanischen Mythologie und Kultur verwurzelt. Es markiert die Zeit der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden und das Licht zurückkehrt. Dieser Wendepunkt im Jahreszyklus wurde als Wiedergeburt der Sonne gefeiert. Das Wort Jul (auch Yule) hat indogermanische Wurzeln und bedeutet so viel wie „Rad“, was auf den zyklischen Charakter des Jahres hinweist.
Feierlichkeiten
Die Feierlichkeiten begannen in der Nacht der Wintersonnenwende und dauerten oft bis zu zwölf Tage. Diese Zeit war geprägt von verschiedenen Ritualen und Bräuchen:
Julnacht
Die wichtigste Nacht des Julfestes war die Julnacht, in der das Wiedererwachen der Sonne gefeiert wurde. Feuer und Licht spielten eine zentrale Rolle. Das Entzünden des Julblocks (eines großen Holzscheits) im Kamin sollte Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.
Opfergaben und Rituale
Opfergaben waren ein wichtiger Bestandteil des Julfestes. Tiere, Speisen und Getränke wurden den Göttern und Ahnen geopfert, um ihren Segen zu erbitten. Diese Rituale fanden häufig in heiligen Hainen oder an besonderen Opferstätten statt.
Festmahl
Ein ausgiebiges Festmahl war ein weiterer zentraler Bestandteil der Feierlichkeiten. Familien und Gemeinschaften kamen zusammen, um zu essen, zu trinken und zu feiern. Traditionelle Speisen umfassten Fleisch, Fisch, Brot und Met.
Wilde Jagd
In der Mythologie der germanischen Stämme spielte die Wilde Jagd (Wilde Heer) eine wichtige Rolle während der Julzeit. Es wurde geglaubt, dass Odin und seine Geisterreiter in dieser Zeit durch den Himmel jagten, begleitet von Sturm und Gewitter.
Moderne Praktiken
Mit der Christianisierung Europas wurden viele der alten Bräuche und Traditionen in das christliche Weihnachtsfest integriert. Der Julblock wurde beispielsweise zum Weihnachtsbaum, und viele Lichterbräuche überlebten in Form von Weihnachtskerzen und Lichterketten. Heute pflegen verschiedene neuheidnische Gruppen, wie die Anhänger des Ásatrú, weiterhin das traditionelle Julfest, oft mit einem Fokus auf die alten Rituale und Bedeutungen.
Symbolik und Symbole
Die Symbolik des Julfestes ist reich und vielfältig:
- Julblock: Symbolisiert die Sonne und das Licht, das nach der Dunkelheit zurückkehrt.
- Evergreens: Immergrüne Pflanzen wie Tannen und Misteln standen für die Kontinuität des Lebens.
- Lichter: Kerzen und Feuer repräsentierten die Sonne und das Licht.
- Opfergaben: Symbolisierten Dank und Bitte um Segen.
Einflüsse auf das moderne Weihnachten
Viele moderne Weihnachtsbräuche haben ihre Wurzeln im Julfest. Der Weihnachtsbaum, das Schmücken mit Lichtern und das gemeinsame Festmahl sind direkte Übernahmen oder Anpassungen der alten germanischen Traditionen. Auch der Weihnachtsmann hat Ähnlichkeiten mit germanischen Göttergestalten wie Odin.

Literatur
- Simek, Rudolf: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart, 2006.
- Davidson, H.R. Ellis: Gods and Myths of Northern Europe. Penguin Books, 1990.
- Hutton, Ronald: The Stations of the Sun: A History of the Ritual Year in Britain. Oxford University Press, 1996.
- Andreas Alexander Ulrich
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