Wulfrich: Unterschied zwischen den Versionen
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Die wissenschaftliche Untersuchung des Namens „Wulfrich“ bewegt sich an der Schnittstelle zwischen historischer Linguistik, Namensforschung (Onomastik), Archäologie und Kulturgeschichte. Bedeutende Beiträge zur Erforschung dieses Namens leisteten insbesondere die Arbeiten von Theodor Frings, Hermann Paul sowie Otto Höfler, die sich mit der symbolischen und funktionalen Bedeutung germanischer Namen befassten. In der neueren Forschung finden sich Studien zur prosopographischen Auswertung frühmittelalterlicher Urkunden, in denen der Name „Wulfrich“ als Fallbeispiel für die Interaktion von Namenswahl, sozialem Status und religiöser Funktion herangezogen wird. Die lexikalische Erfassung erfolgt zumeist in onomastischen Standardwerken wie dem „Lexikon der altgermanischen Namen“ von Jürgen Udolph, der eine systematische Darstellung der Verbreitung, Lautgestalt und Bedeutung altgermanischer Personennamen bietet. Ergänzend kommen quellenphilologische Untersuchungen mittelalterlicher Handschriften sowie runologische Analysen ins Spiel, die den Namen in einen weiteren historischen und kulturgeographischen Kontext einbetten. Trotz der fortgeschrittenen Erforschung bleibt die genaue geographische Herkunft der frühesten Namensträger noch ungeklärt, da sowohl nordwestgermanische als auch ostgermanische Ursprünge denkbar sind. Die Forschung ist sich jedoch weitgehend einig darin, dass der Name „Wulfrich“ ein prototypisches Beispiel für die germanische Namensbildung darstellt, bei der Tiere, Machtkonzepte und Herrschaftsideale in komprimierter Form Ausdruck finden. | Die wissenschaftliche Untersuchung des Namens „Wulfrich“ bewegt sich an der Schnittstelle zwischen historischer Linguistik, Namensforschung (Onomastik), Archäologie und Kulturgeschichte. Bedeutende Beiträge zur Erforschung dieses Namens leisteten insbesondere die Arbeiten von Theodor Frings, Hermann Paul sowie Otto Höfler, die sich mit der symbolischen und funktionalen Bedeutung germanischer Namen befassten. In der neueren Forschung finden sich Studien zur prosopographischen Auswertung frühmittelalterlicher Urkunden, in denen der Name „Wulfrich“ als Fallbeispiel für die Interaktion von Namenswahl, sozialem Status und religiöser Funktion herangezogen wird. Die lexikalische Erfassung erfolgt zumeist in onomastischen Standardwerken wie dem „Lexikon der altgermanischen Namen“ von Jürgen Udolph, der eine systematische Darstellung der Verbreitung, Lautgestalt und Bedeutung altgermanischer Personennamen bietet. Ergänzend kommen quellenphilologische Untersuchungen mittelalterlicher Handschriften sowie runologische Analysen ins Spiel, die den Namen in einen weiteren historischen und kulturgeographischen Kontext einbetten. Trotz der fortgeschrittenen Erforschung bleibt die genaue geographische Herkunft der frühesten Namensträger noch ungeklärt, da sowohl nordwestgermanische als auch ostgermanische Ursprünge denkbar sind. Die Forschung ist sich jedoch weitgehend einig darin, dass der Name „Wulfrich“ ein prototypisches Beispiel für die germanische Namensbildung darstellt, bei der Tiere, Machtkonzepte und Herrschaftsideale in komprimierter Form Ausdruck finden. | ||
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