Germanische Dichtung

Version vom 9. März 2025, 10:11 Uhr von Wulfrich (Diskussion | Beiträge) (1 Version importiert: Meine Artikel importiert.)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Germanische Dichtung die, die mündlich weitergegebene Dichtung der germanischen Stämme. Unsere Kenntnisse von der germanischen Dichtung sind nachträglich erschlossen und nicht mit Sicherheit auf alle germanischen Stämme zu beziehen. Erst mit und nach der Bekehrung lernten die Germanen die christliche Schriftkultur kennen und damit den Gebrauch des lateinischen Alphabets. Quellen sind deshalb in der Hauptsache spätantike und mittelalterliche lateinische Schriftsteller, vereinzelte Aufzeichnungen nach der Bekehrung und insbesondere die altnordische Überlieferung auf Island seit dem 12. Jahrhundert. Bei allen genannten Quellen muss grundsätzlich mit christlichem Einfluss gerechnet werden. Die germanische Dichtung bediente sich des Stabreims und bevorzugte zumindest in der Spätzeit eine umschreibungsreiche Sprache. Seit der späteren Zeit weiß man von Dichtern, die im Westgermanischen als Skop und im Altnordischen als Skalde bezeichnet wurden.

Als Gattungen kannten die Germanen wahrscheinlich Ritualdichtungen bei Opferfeiern, Totenklagen, Schlachtgesang, Zauberdichtung, Spruchweisheiten und Merkdichtung, Rätsel, Sagen über die Stammesursprünge, Lyrik wie Tanz-, Liebes- und Spottstrophen sowie Preislieder. Mit der Völkerwanderungszeit kamen höhere Gattungen auf, insbesondere das längere Erzähllied. Als Lied und Prosaerzählung wurden seitdem Heldensagen überliefert. Zu den nach der Bekehrung schriftlich überlieferten Texten, die zumindest teilweise den Traditionen german. Dichtung folgen, gehören das altenglische Epos Beowulf, das althochdeutsche Hildebrandslied und die Merseburger Zaubersprüche, die altnordischen Götter- u. Heldenlieder der Älteren Edda.

©1997—2025 Andreas Alexander Ulrich (Urheber):

Siehe auch


Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke

Enzyklopädien & Lexika

Germanische Altertumskunde Online (GAO)

Brockhaus Enzyklopädie

Brockhaus Schullexikon

Brockhaus Kinderlexikon

Encyclopædia Britannica

Britannica Kids

Encyclopedia.com

Wikipedia (Wiki)

World History Encyclopedia

Wissen.de

Bibliotheken

Deutsche Nationalbibliothek (DNB)

Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)

British Library (BL)

Library of Congress (LCCN)

WorldCat

Archive

Deutsches Zeitungsportal

Internet Archive (Wayback Machine)

Zeno.org

Tagesschau (ARD / Das Erste)

Wörterbücher

Duden

Langenscheidt-Wörterbücher

Pons-Wörterbuch

Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS)

Wissenschaftliche Publikationen

National Geographic

GEO

  • GEO ← Artikelsuche

WordPress

Atlanten

Diercke Weltatlas