Nibelungen
Nibelungen bezeichnet sowohl ein mythisches Volk als auch die Protagonisten mehrerer Heldensagen der germanischen und nordischen Mythologie. Das bekannteste Werk, das die Geschichte der Nibelungen erzählt, ist das mittelhochdeutsche Heldenepos Nibelungenlied. Diese Sagen wurden im Laufe der Jahrhunderte vielfach adaptiert und verarbeitet, unter anderem in der nordischen Völsunga saga und der Edda.
Ursprung und Überlieferung
Die Geschichten der Nibelungen entstammen der germanischen Sagenwelt und wurden mündlich überliefert, bevor sie im Hochmittelalter schriftlich fixiert wurden. Das Nibelungenlied entstand um 1200 im heutigen Süddeutschland und ist in mehreren Handschriften überliefert. Die nordische Völsunga saga und die Edda enthalten verwandte Erzählungen, die auf dieselben mündlichen Traditionen zurückgehen.
Inhalt
Das Nibelungenlied erzählt die Geschichte von Siegfried, der durch die Tötung des Drachen Fafnir unverwundbar wird und den Schatz der Nibelungen erbeutet. Er heiratet Kriemhild, die Schwester des Burgunderkönigs Gunther. Siegfried hilft Gunther dabei, die kriegerische Königin Brünhild zu besiegen und zur Frau zu nehmen. Nach Siegfrieds Ermordung durch Hagen von Tronje sinnt Kriemhild auf Rache, was schließlich zur Zerstörung der Burgunder führt.
Der Nibelungenschatz
Der Nibelungenschatz, ein zentraler Bestandteil der Sage, ist eine sagenhafte Sammlung von Gold und Juwelen, die Siegfried von den Nibelungen erbeutet. Er wird später von Hagen im Rhein versenkt und bleibt bis heute unentdeckt. Der Schatz symbolisiert Macht, Gier und das Schicksal, das die Helden der Geschichte ereilt.
Historischer Hintergrund
Obwohl die Nibelungensage mythischen Ursprungs ist, gibt es Vermutungen, dass sie auf historischen Ereignissen basiert. Einige Forscher sehen Parallelen zu den Völkerwanderungszeit und den Kämpfen zwischen germanischen Stämmen und dem Römischen Reich. Historisch belegt ist dies jedoch nicht.
Rezeption
Die Nibelungensage hat im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Bearbeitungen und Adaptionen erfahren. Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen gehört zu den bekanntesten künstlerischen Umsetzungen. Die Geschichte inspirierte zahlreiche Romane, Filme und Theaterstücke und bleibt ein wichtiger Bestandteil der deutschen Kultur und Literatur.
Siehe auch
Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke
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Literatur
- Otto Holzapfel: Die dänischen Nibelungenballaden. Texte und Kommentare (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Band 122). Göppingen 1974, ISBN 3-87452-237-7.
- Hermann Reichert: Das Nibelungenlied. Nach der St. Galler Handschrift. De Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-018423-0.
- Hermann Reichert: Die Nibelungensage im mittelalterlichen Skandinavien. In: Joachim Heinzle, Klaus Klein, Ute Obhof (Hrsg.): Die Nibelungen. Sage, Epos, Mythos. Wiesbaden 2003, ISBN 3-89500-347-6.
- Klaus von See u. a. (Hrsg.): Kommentar zu den Liedern der Edda. Heidelberg 1997.
- Jan De Vries: Heldenlied und Heldensage. Francke, Bern 1961.
- Joachim Fernau: Disteln für Hagen. 1966.
- Jean Firges: Das Nibelungenlied. Ein Epos der Stauferzeit (= Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie. Band 5). Sonnenberg, Annweiler 2001, ISBN 3933264103.
- Georg Dattenböck: Heinrich von Hag/Ofterdingen. Verfasser des Nibelungenliedes! 6. Auflage. Bautz, Nordhausen 2013, ISBN 978-3-88309-640-7.
- Joachim Heinzle: Die Nibelungen. Lied und Sage. 2. Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3-86312-034-4 und Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG, Darmstadt, ISBN 978-3-534-25531-3.
Weblinks
- Die Nibelungen mit Bildern
- Die Rezeption des Nibelungenstoffes
- Gunter E. Grimm: Politische Nibelungenrezeption in Literatur und Kunst
- Nibelungen-Handschrift A – Cgm 34 in der Bayerischen Landesbibliothek Online
- Nibelungen-Handschrift B – St. Galler Handschrift um 1250 nach der digitalen Edition von Herrmann Reichert in Bibliotheka Augustana
- Nibelungen-Handschrift B – St. Gallen, Stiftsbibliothek / Cod. Sang. 857 in e-codices, der virtuellen Handschriftenbibliothek der Schweiz
- Nibelungen-Handschrift C – Donaueschingen 63 in den digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek