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Ostgermanien

Aus Germanologie
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Ostgermanien bezeichnet eine geographische und kulturelle Region, die im frühen Mittelalter und in der Antike von verschiedenen germanischen Stämmen bewohnt wurde, die im östlichen Teil des germanischen Siedlungsgebiets lebten. Der Begriff umfasst hauptsächlich die Gebiete des heutigen Polens, Tschechiens, der Slowakei sowie Teile des heutigen Russland und der Ukraine. Ostgermanien war besonders von den Ostgermanen geprägt, einer Gruppe von Stämmen, die sich im östlichen Bereich des germanischen Siedlungsraums niederließen.

Zu den bekanntesten ostgermanischen Stämmen gehörten die Goten, Wenden, Langenbacher, Vandalen und Langobarden. Diese Völker hatten ursprünglich ihren Ursprung in Skandinavien und zogen im Laufe der Zeit in Richtung Südosten. Besonders die Goten spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte der Ostgermanen, da sie ein bedeutendes Reich im Osten Europas gründeten. Die Goten wurden später in zwei Hauptgruppen aufgespalten: die Westgoten, die das Weströmische Reich in den 5. Jahrhundert stürzten, und die Ostgoten, die ein eigenes Königreich in Italien gründeten.

Im Zuge der Völkerwanderung, die von etwa 300 bis 800 n. Chr. stattfand, zogen viele ostgermanische Stämme in das Römische Reich oder weiter in den Süden und Westen, wobei die Vandalen in Nordafrika und die Langobarden nach Italien zogen. Der Einfluss der Ostgermanen auf die politische und kulturelle Landschaft des antiken und mittelalterlichen Europas war daher erheblich.

Ostgermanien als geographische Region ist heute weniger bekannt, da die ostgermanischen Stämme im Mittelalter weitgehend assimiliert oder verdrängt wurden. Dennoch bleibt ihr historischer Einfluss auf die europäische Geschichte von Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf die Völkerwanderung und die Entstehung neuer Reiche und Kulturen in Europa. Die letzten ostgermanischen Spuren verschwanden größtenteils mit der Eingliederung der Stämme in die Nachbarvölker und deren Integration in die großen europäischen Reiche.

©1997—2025 Andreas Alexander Ulrich (Urheber):


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