Nordische Mythologie
Die nordische Mythologie, auch als altnordische oder skandinavische Mythologie bekannt, bildet das Fundament des religiösen und kulturellen Glaubens der nordgermanischen Völker, die in Skandinavien und den umliegenden Regionen lebten. Diese Mythologie ist reich an Legenden, die von Göttern, Helden und den kosmischen Kräften erzählen, die die Welt regieren.
Kosmologie
Die nordische Kosmologie beschreibt das Universum als in verschiedene Welten unterteilt, die durch den Weltenbaum Yggdrasil verbunden sind. Zu den wichtigsten dieser Welten gehören:
- Asgard: Die Heimat der Asen, der Hauptgötter.
- Midgard: Die Welt der Menschen, gelegen in der Mitte des Weltenbaums.
- Vanaheim: Das Reich der Wanen, einer anderen Götterfamilie.
- Jotunheim: Die Heimat der Jöten (Riesen), die häufig als Gegner der Götter dargestellt werden.
- Niflheim: Eine dunkle und kalte Welt, oft mit dem Reich der Toten assoziiert.
- Muspelheim: Eine feurige Welt, die von dem Riesen Surtr und seinen Flammenwesen beherrscht wird.
Götter und Göttinnen
Die nordische Mythologie umfasst zwei Hauptgötterfamilien: die Asen und die Wanen. Diese Götter verkörpern verschiedene Aspekte der Natur und des menschlichen Lebens und treten häufig in den Mythen in Interaktion miteinander und mit Menschen.
Die Asen
Die Asen sind die Hauptgötter und werden oft als die Herrscher der Welt angesehen. Zu den bekanntesten Asen gehören:
- Odin: Der Allvater, Gott der Weisheit, des Krieges und des Todes.
- Thor: Der Donnergott, bekannt für seinen Hammer Mjölnir.
- Frigg: Odins Gemahlin, Göttin der Ehe und Mutterschaft.
- Tyr: Der mutige Kriegsgott, der seine Hand opferte, um den Fenriswolf zu fesseln.
- Loki: Der tricksterhafte Gott, der sowohl den Göttern als auch den Riesen zugehörig ist.
Die Wanen
Die Wanen sind eine ältere Götterfamilie, die mit Fruchtbarkeit, Wohlstand und Frieden assoziiert wird. Die bekanntesten Wanen sind:
Mythen und Legenden
Die nordische Mythologie ist reich an Erzählungen, die die Abenteuer und Konflikte der Götter und Helden beschreiben. Einige der wichtigsten Mythen sind:
Schöpfungsmythos
Die Welt wurde aus dem Leichnam des ersten Riesen Ymir erschaffen, nachdem er von Odin und seinen Brüdern Vili und Vé getötet wurde. Aus Ymirs Fleisch entstand die Erde, aus seinem Blut die Meere, aus seinen Knochen die Berge und aus seinem Schädel das Himmelsgewölbe.
Ragnarök
Ragnarök bezeichnet die prophezeite Apokalypse der nordischen Götterwelt, bei der viele Götter, darunter Odin und Thor, im Kampf gegen die Mächte des Chaos, wie den Fenriswolf und die Midgardschlange, sterben werden. Diese Zerstörung der Welt wird jedoch auch die Wiedergeburt und Erneuerung der Welt einleiten.
Der Weltuntergang und die Wiedergeburt
Nach Ragnarök wird die Welt im Meer versinken, aber schließlich aus den Fluten wieder auftauchen, erneuert und befreit von den alten Übeln. Die überlebenden Götter und zwei Menschen, Lif und Lifthrasir, werden eine neue Welt bevölkern.
Die Edda
Die wichtigsten Quellen für die nordische Mythologie sind die Poetische Edda und die Prosa-Edda. Diese Werke, die im 13. Jahrhundert niedergeschrieben wurden, bewahren die mündlich überlieferten Mythen und Legenden der Nordgermanen.
Kulturelle Bedeutung und Nachwirkung
Die nordische Mythologie hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die skandinavische Kultur und die spätere europäische Literatur. Viele der Mythen wurden im Mittelalter in christlichen Kontexten umgedeutet und leben in moderner Popkultur, Literatur und Kunst weiter.
Siehe auch
Geschichtswissenschaftliche Nachschlagewerke
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- Rudolf Simek: „Lexikon der germanischen Mythologie“, Stuttgart 2006. ISBN 978-3-520-36805-8.